Pressespiegel Richard Ebert Quartett

Erik Walter vom FRIZZ-Magazin Frankfurt (01/2020) gab dem Album 4 von 5 Punkten:

 

Wieder eine Entdeckung auf dem jungen Label QFTF. Die junge Gruppe um Richard Ebert (sax, fl) erkundet fein ziseliert die hellen und dunklen Momente einer Reise. Der renomierte Schlagzeuger Eric Schaefer war bereits vom Vorgängeralbum beeindruckt - "absolut empfehlenswert"

 

Sammy Goulbourne von ukvibe.org schrieb am 17.02.2020:

"Richard Ebert Quartett ‘Abreisetag’ (QFTF) 4/5

 

In his second album production, Richard Ebert presents himself as a creative member of the European Jazz circuit flourishing in quite an understatement. Abreisetag (Engl. Farewell-Day) features Richard Ebert on Saxophone, Jo Aldinger on piano, Christoph Hutter on Bass and Patrick Neumann on drums. Ebert himself composed all of the eight tracks on the album.

The music is dreamy and calm. At times the four miss their opportunity to cut to the chase and lose themselves in stereotyped sound-scaping. But overall Abreisetag is a very interesting album.

There is not much-unexpected happening here, Ebert refuses to create a buzz. His sound is thoughtful and quiet. There is a lot of comfort and warmth in the way he approaches his music.

Abreisetag is a truly unique piece of music. Showing a great effort for sound and story. Reminiscent of Saxophone greats like Stan Getz.

 

Artikel aus der Badischen Zeitung vom 11.02.2020 von Heidi Ast:

 

LAHR. "Abreisetag", so der Titel des aktuellen Albums von Jochen Aldinger (Piano), Christoph Hutter (Kontrabass), Patrick Neumann (Schlagzeug) um ihren Bandleader Richard Ebert (Altsaxophon). Musikalisch sich in sehr vielen Richtungen bewegend, durchziehen hoffnungsfrohe als auch sehnsüchtige Tonfolgen das Programm, welches das Richard Ebert Quartett an diesem Samstag im Lahrer Stiftsschaffneikeller offeriert.


"Stück für Stück" als erster Titel des Abends bietet vom ersten Ton einen dynamischen Gesamteinsatz von Aldinger, Hutter und Neumann bevor Ebert mit cremigem Groove sein Altsaxophon darüber setzt. Neuman setzt Akzente mit dem Snare in den sämigen Fluss seines Vorbläsers. Die Jazzstücke haben Titel wie "NYX", "Im Puls" oder "Wurzel aus 70" - Musik und Mathematik haben ja Schnittmengen, könnte man denken. Doch bei einem Gespräch mit der Band erfährt man, dass sich der Song auf eine andere Formation mit Namen Route 70 bezieht.

"NYX", möglicherweise mit Bezug zur griechischen Göttin der Nacht, eröffnet Aldinger am Flügel mit hellen Dur-Akkorden, während Eberts Saxophon in einem schwingenden Modus verfällt, durchbrochen von knarzigen Sidesteps. Das gemeinsame Fließen wird fragmentarischer, bis Aldinger wieder das Intro aufnimmt, in das alle anderen feinfühlig und schwerelos einfallen. Die musikalischen Stimmungen wechseln, so wie auch Gefühle an einem Abreisetag. "Im Puls" hat einen positiven Grundton mit rasantem Zwischenspiel und angedeutetem Tick Tack. Jeder Musiker scheint eine Insel, die durch die Noten ihren Zusammenhalt entwickeln. "Wurzel aus 70" erinnert an einen nächtlichen Streifzug durch das New York der Dreißiger Jahre. "Jaqueline" – so der Titel des ersten Stück nach der Pause, angelehnt an einen Titel des Jazzpianisten Duke Pearson. Eberts Altsaxophon mäandriert im Uptempo, um dann auf die akzentuierten Einzeltöne der Kollegen aufzusetzen. Hier flackert metaphorisch das Neonlicht der Großstädte. Zwei weitere sehr bildhafte Songs sind "Aus den Memoiren des Fernfahrers Benito C" und der aktuelle Albumtitel "Abreisetag".

Gemächlich bringt Hutters gezupfter Bass Benito in Fahrt, die Besen streicheln die Snare Drums, während das Altsaxophon sehnsüchtige Streifzüge einer langen Fahrt, an Landschaften vorbeifliegend, nachzuzeichnen scheint. Energetische Spielfreude zeichnet dieses Quartett aus – eine würdige Eröffnung des 1. Jazzabends des Lahrer Kulturvereins 2020.

 

In der Jazzthetik Ausgabe 292 schreibt Andreas Schneider:

 

Bandleader und Saxophonist Richard Ebert und seine Mitstreiter Jo Aldinger, Christoph Hutter und Patrick Neumann lernten sich während ihres Musikstudiums in Dresden kennen. "Abreisetag" ist nach dem Debüt "Nyx" das zweite Album der Formation. Grob könnte man die Musiker dem Modern Mainstream zuordnen. [...] Mit dem vierten Stück "Flimmerkiste" gelingt der Formation ein erster Geniestreich. Perkussion und Saxofon spielen real (!) einen monotonen Loop, um den Schlagzeug, gestrichener Bass und das Fender Rhodes aberwitzige Klangmalereien zelebrieren. "Medianten Marlene" ist ein weiteres Highlight. Ebert spielt eine sehr lyrische Melodie ohne Begleitung, bis sich die Band mit tänzelndem Rhythmus einfädelt. Originell geriet auch "Samsara", das von verspielten Glockenspielklängen eingeleitet wird. Hier greift Ebert zur Querflöte - eine willkommene Abwechslung. [...] Das Zusammenspiel der Musiker ist tadellos. Man merkt, dass die Formation gut zusammengewachsen ist.

 

 

Am 23. Februar 2016 schreibt Dietmar Ebert (kein Verwandter von mir) in der Thüringischen Landeszeitung:

 

Am Sonntagabend kehrte das Dresdner Richard Ebert Quartett auf Einladung des

Jazzclub International in der „Weintanne“ ein. Saxophonist und Komponist Richard

Ebert, Pianist Mathis Nicolaus, Kontrabassist Christoph Hutter und Schlagzeuger

Patrick Neumann waren den ganzen Februar über auf Tournee, um ihre im Mai 2015

eingespielte CD „Nyx“ u.a. in Leipzig, Halle, Freiburg, Tübingen, Stuttgart und Jena

vorzustellen. In der „Weintanne“ gewannen die jungen Jazzer schnell die Sympathie

der über 50 Besucherinnen und Besucher im Alter von 20 bis 65, ist doch guter Jazz

keine Frage des Alters, sondern eine Haltung zur Welt. Bereits mit dem ersten Stück

„Komm süßer Schlaf“, von Richard Ebert für seinen kleinen Sohn geschrieben,

entstand durch expressive Soli am Saxophon und genaues Zuspiel der Musiker

untereinander, eine Atmosphäre konzentrierten Zuhörens und ein Gefühl, wie es sich

in den Jazzkellern in Prag, Krakow oder Wrocław einstellt, ein Gefühl der

Stimmigkeit, das mit rein musikalischen Mitteln erzeugt wird. Weit geschwungene

Bögen und melodiöser Reichtum beeindrucken ebenso wie die Balance zwischen

auskomponierten und arrangierten Passagen mit frei improvisierten, in denen es

groovt und swingt, und die Musik einen großartigen Farbenreichtum bekommt. Die

jungen Dresdner Musiker und ihr Bandleader verstehen, es, voller Poesie und Witz

musikalische Geschichten zu erzählen, und so heißt ihre erste CD nicht zufällig

„Nyx“- „ die Nacht“. Der Sound, den das Quartett erzeugt, ist kräftig und geerdet,

aber dann beginnen im Schatten der Nacht die Reisen durch die Zeit, das Reich der

Träume und das Reich der Phantasie. Dann ist alles möglich: Da darf eine Kuh

schon einmal eine Schwarzwälder Kuckucksuhr hören, dürfen sich Zierfische im

Erlebnisbad tummeln und alle Gespenster im Zauberwald tanzen. Nach solchen

Erlebnisreisen kommt die Musik sanft und behutsam wieder im Hier und Jetzt an.

Beeindruckend ist das Zusammenspiel der vier Musiker, von denen jeder tolle Soli

spielt, die alle den Gesamtklang bereichern. Ein besonders schöner Einfall ist die

Meditation „Samsara“, in denen Flöte, Glockenspiel und E-Gitarre dominieren.

Vielleicht ein kleiner, augenzwinkernder Gruß an die „Zauberflöte“? Richard Ebert,

Mathis Nicolaus, Christoph Hutter und Patrick Neumann haben einen zugleich

zupackenden und subtilen Jazz gespielt, der Kopf, Herz, Seele und Körper

gleichermaßen ergreift, einen Jazz, der Phantasie- und Freiheitsräume öffnet.

 

Schlagzeuger Eric Schaefer über das Debütalbum des Richard Ebert Quartetts „Nyx“:

 

Modern Jazz mit freshem Flow...Die detailreichen und weit gespannten kompositorischen Bögen finden ihre Entsprechung in wunderbar melodiösen und mit erzählerischem Erfindungsgeist aufgeheizten Improvisationen.

Absolut empfehlenswert das Album!

 

Das österreichische Concerto Magazin in der 01. Augabe 2017:

 

Nach Nyx, der Göttin der Nacht in der griechischen Mythologie, hat das Quartett um den Dresdner Saxofonisten Richard Ebert seine CD  benannt, und mit dem Opener „Komm, süßer Schlaf“ geht es gleich tief in (nächtliche) Traumwelten. Gemeinsam mit Pianist Mathis Nicolaus, Bassist Christoph Hutter und Schlagzeuger Patrick Neumann erforscht Ebert die Grenzbereiche zwischen Komposition und Improvisation. Bisweilen klingt das nach drei Tagen (und Nächten!) Schlafentzug, kommt aber immer wieder auf den Boden der „Jazzrealität“ zurück, wie das selbstironische „Bop Chromatique“ zeigt. Herrlich abgefahren sind auch bipolare Songs wie „Die Kuh“ oder „Jacqueline“; zwischendurch kann man die vier Herren noch auf ihrem Besuch bei „Zierfischen im Erlebnisbad“ oder bei „Gespenstern im Zauberwald“ begleiten. Kurzweilige und erfrischende Musik!

4,5 von 5 Punkten

 

 

Astrid Mathis von der Zeitung „Voksstimme“ schreibt am 25.04.2017 über das Konzert im Kavaliershaus Krumke:

 

Im Krumker Kavaliershaus war das Richard-Ebert-Quartett zu Gast. Die Musiker spielten Improvisationen und ausgefeilte Arrangements.

 

Jazz - eben was zum Chillen“, so beschrieb Richard Sasse die Musik des Richard-Ebert-Quartetts, das jetzt im Kavaliershaus Krumke Station machte.

Oft als sperrig, verrückt, aber auch als energiegeladen, überraschend oder verträumt empfunden, waren Freunde dieser Musikrichtung bei Gastgeberin Annegret Spillner genau an der richtigen Adresse.

Sein Album hat das Quartett nach der Göttin der Nacht „Nyx“ benannt. Saxophonist Richard Ebert mag es geheimnisvoll und mystisch und sieht den Schlaf in der Nacht als Inbegriff von Realitäts- und Kontrollverlust. Angenehme Traumbilder wechseln mit abstoßenden Wahnvorstellungen. Immer wieder rissen die Musiker die Zuhörer aus ihren Träumen, holten sie mit verspielten Melodien oder hämmernden Grooves in die Wirklichkeit zurück. Mal fühlten sich die Zuhörer wie in einem Kammermusikkonzert, mal wie bei einer Rockband zu Gast. Improvisationen folgten auf ausgefeilten Arrangements.

Jeder Musiker kam, wie bei einer Jam Session üblich, mit Solo-Einlagen zum Zug. Die einen liebten die romantischen Passagen, die anderen die Riffs. Zeit, die Phantasie fließen zu lassen. Dazu noch ein Gläschen Wein und ein Stück Flammkuchen, und der Abend ist perfekt.

 

Review aus der Lausitzer Rundschau von Ingrid Hoberg vom 23.02.2018:

 

"Zierfische im Erlebnisbad“: Mit dieser Zugabe haben die Musiker des Richard Ebert Quartetts in Rocco’s Linari-Bar am Donnerstagabend den passenden Abschluss für ihr Konzert in Lübbenau gefunden. Der Titel stammt vom 2016 veröffentlichten Album „Nyx“. Vielleicht hatten die Musiker nach dem Swingladen am nächsten Tag Gelegenheit, das Spreeweltenbad kennenzulernen und ein Titel auf der nächsten CD heißt dann „Baden mit Pinguinen“.

Die Kompositionen von Bandleader Richard Ebert sind inspiriert von ziemlich konkreten Alltagserlebnissen. So spielt sich der Jazzabend zwischen „Anreisetag“ und „Abreisetag“ ab - Eindrücke, die der Saxofonist, Flötist und Komponist während seiner Internatszeit gesammelt hat, wie er berichtet.  Inzwischen dieser Zeit entwachsen, gibt es Kompositionen, die er seinem Sohn gewidmet hat. In Lübbenau ist auch die neue CD der Band vorgestellt worden, für die noch ein Label gesucht wird.

Es sind komplex komponierte Stücke, vom Saxofon-Sound getragen, die Mathis Nicolaus am Flügel ebenso Raum für Soli lassen wie Christoph Hutter am Kontrabass und Patrick Neumann am Schlagzeug. Die Zuhörer können sich in eine Phantasiewelt entführen und dann durch einen Tempowechsel überraschen lassen.

Einer der musikalischen Genießerabende im Lübbenauer Swingladen geht mit der knappen Zugabe „Müsli“ zu Ende. Da hätte die Schale aus Sicht der Zuhörer vielleicht etwas voller ein können. Doch das Richard Ebert Quartett hat mit seinem Programm nicht an künstlerischem Einfallsreichtum gespart. „Und die Jungs haben Potenzial“, wie Veranstalter Volker Rennert sagt. Mit seinen Einschätzungen lag er oft richtig. Er holte Musiker wie Martin Tingvall, Benedikt Jahnel  oder Julia Hülsmann in den Swingladen, als sie am Anfang ihrer vielversprechenden Karrieren standen. Das Lübbenauer Publikum ist dabei gewesen!


 

 

 

 

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